Franz Goller gibt sein Amt als Bezirksfeuerwehrpräsident ab
Franz Goller ist seit 1976 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr St. Andrä und war dabei von 1985 bis 1990 Gruppenkommandant und hatte danach bis 2010 über 20 Jahre lang die Funktion des Kommandanten inne. 2010 wurde er zum Bezirkspräsidenten des Feuerwehrbezirkes Brixen/Eisacktal mit 41 Mitgliedsfeuerwehren gewählt. Bei der letzten Wahl im heurigen Sommer hat er sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl gestellt, da er die Periode nicht mehr abschließen hätte können. Grund für uns auf sein ereignisreiches Feuerwehrleben zurückzublicken.
Was hat dir die Zeit als Bezirksfeuerwehrpräsident bedeutet?
Als Bezirkspräsident habe ich den Feuerwehrbezirk vor allem verwaltet und weniger die technischen Aufgaben übernommen. Der Bezirksinspektor und die Abschnittsinspektoren haben sich vornehmlich um diesen Part gekümmert. Genau darin sehe ich auch meine Stärke, den anderen im Ausschuss Verantwortung und Aufgaben zu übertragen und dabei alles zusammenzuhalten. Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren vor Ort einerseits und mit dem Landesverband andererseits hat sehr gut funktioniert. Für mich war diese Zeit erfüllend, ich war stolz diese Funktion inne zu haben und ich würde es wieder so machen.
Was waren deine Schwerpunkte im Bezirk?
Für mich war eine gute technische Ausrüstung in den Feuerwehren, die fundierte Ausbildung der Feuerwehrleute und eine optimale persönliche Schutzausrüstung wichtig. Das soll alles den gängigen Standards entsprechen, ohne zu einer Überrüstung oder gar einem Konkurrenzdenken untereinander zu führen. Manchmal musste auch mit diplomatischem Geschick zwischen den Wehren vermittelt werden, aber gemeinsam ging es immer weiter. Heute stehen wir in diesen Punkten auf einem guten Stand. Die Jugendarbeit war mir ebenso ein Anliegen. Beispielsweise hat sie in der Feuerwehr St. Andrä mit mittlerweile rund 30 Jugendlichen auch ihre Früchte getragen. Durch das riesige Angebot an Freizeitaktivitäten haben alle Vereine neue Herausforderungen in der Suche von Nachwuchs und da machen mich solche starke Gruppen schon stolz. Christine Engl ist hier als Bezirksjugendreferentin besonders engagiert.
Was hat dich als Bezirksfeuerwehrpräsident besonders fasziniert?
Die ganze Zeit war durchwegs positiv besetzt, die Hochwasserübungen und der Brand bei der Firma Bolognini waren feuerwehrtechnisch beeindruckend, wurden aber in erster Linie von den Inspektoren gestemmt. Mich persönlich haben die vielen neuen Kontakte im ganzen Land begeistert, die Vernetzung innerhalb der Feuerwehr ist stark und als Bezirksfeuerwehrpräsident lernt man dauernd neue Leute kennen, an die man sonst auch nicht herankommen würde. Dieses Netzwerk hat mich persönlich bereichert und mich auch z.B. nach Brüssel ins Europaparlament oder nach Rom in den Vatikan und den Palazzo Chigi geführt.